So wirkt sich Unordnung auf Psyche und Körper aus

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

Am 21.08.2024 - 15:20

Wie im Aussen, so im Innen: Herrscht um uns herum Unordnung, wird unsere Stimmung negativ beeinflusst. Also nichts wie ran an den Putzlappen.

frau legt sachen zusammen
Beim Reinigen und Organisieren wird Dopamin ausgeschüttet – unser Glückshormon. - Depositphotos

Stapeln sich bei Ihnen Spielzeugberge, schmutzige Wäsche und ungewaschene Teller, wo früher Ordnung herrschte? Dieses Durcheinander mag zunächst wie ein harmloses Ärgernis erscheinen, schliesslich erwartet niemand unangekündigten Besuch.

Doch der Zustand unserer vier Wände beeinflusst unser inneres Wohlbefinden mehr, als wir vielleicht annehmen. Karen Kingston, Autorin von «Clear Your Clutter with Feng Shui», beschreibt Unordnung als Energieblockade mit einer unangenehmen Aura.

Ein harmonischer Energiefluss in unseren Wohnräumen ist demnach unverzichtbar. Unsere geistige Gesundheit profitiert und hilft dabei, dem Wahnsinn des Alltags standzuhalten.

Wenn das Chaos überhandnimmt

Eine Studie aus dem Jahr 2010 offenbarte: Frauen, die ihr Zuhause als unaufgeräumt oder «unfertig» beschrieben haben, fühlten sich häufiger depressiv oder müde.

Besonders im Vergleich zu jenen, deren Beschreibungen ihres Heims Begriffe wie «ruhig» und «erholend» beinhalteten. Die Forscher stellten zudem fest: Ein unaufgeräumtes Heim korrelierte mit erhöhten Cortisol-Werten, einem Stressindikator.

marie kondo, sitzend auf terrasse
Marie Kondo ist eine japanische Beraterin, die mit ihren Büchern zur internationalen Instanz beim Thema Ordnung und Aufräumen wurde. - Screenshot Instagram @mariekondo

Menschen mit Vorliebe zum Putzen sind tendenziell glücklicher und weniger gestresst. Sie gelten ausserdem als einfühlsamer und produktiver in ihrem Alltag.

Sauberkeit sorgt für Glücksgefühle

Der Grund dafür liegt in der Belohnungsreaktion unseres Gehirns aufs Aufräumen: Dopamin wird ausgeschüttet und beschert uns Glücksgefühle. Diese Erkenntnis könnte auch erklären, weshalb so viele Menschen eine Faszination für Organisation à la Marie Kondo hegen.

Es geht um weit mehr als nur um Sauberkeit; es geht darum, das eigene Leben positiv zu verändern. Ein überfüllter Lebensraum kann schnell das Gefühl erzeugen, unter all den Dingen begraben zu sein.

Das Chaos fordert seinen Tribut an unsere mentale Verfassung: Es führt zu Überstimulation der Sinne sowie Gefühlen von Spannung und Ungewissheit. Aufräumen wirkt in diesem Sinne tatsächlich stresslindernd.

Gestärkte mentale Gesundheit durch Ordnung

Schon kurze tägliche Aufräumsessions können helfen, die innere Anspannung merklich zu verringern. Eine Studie im «Journal Mindfulness» zeigte sogar, dass Teilnehmer nach achtsamem Abwaschen signifikant entspannter waren.

frauenhände sortieren babysachen
Die Organisation des Haushalts wirkt meditativ auf unseren Organismus. - Depositphotos

Reinigungsroutinen könnten somit fast meditative Effekte haben. Neben den mentalen Vorteilen birgt ein sauberes Heim auch physische Benefits.

Es fördert besseren Schlaf und schützt vor Krankheiten, indem Bakterien keine Chance gelassen wird, sich auszubreiten. Und wer hätte gedacht, dass Hausarbeit gleichzeitig Fitness sein kann?

Fitnessprogramm Haushalt?

Beim Putzen verbrennen wir Kalorien ähnlich einem Workout im Fitnessstudio. Gesund für Körper und Geist.

So zeigt sich einmal mehr, wie eng die Verbindung zwischen unserem physischen Umfeld und unserem persönlichen Wohlbefinden wirklich ist.

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