Kaffee, Yoga und Familie als Ausgleich zum Unternehmertum
Manuela Sterki ist passionierte Interior-Designerin. Im Interview erklärt sie, wie sie den Alltag als Unternehmerin mit drei Kindern und Hund meistert.
Manuela Sterki betreibt einen Online-Shop, den Instagram-Kanal @three.little.nordics und ist Mutter von drei Kindern. Interior Design gehört zu ihren grossen Leidenschaften. Sei es beim Finden und Inszenieren von perfekten Deko-Elementen oder bei praktischen Einrichtungstipps.
Im ersten Teil der dreiteiligen Interviewreihe gibt Manuela Sterki Einblick in ihr Leben zwischen drei Kindern, ihrem Hund und dem eigenen Unternehmen.
Nau.ch: Sie führen einen Online-Shop, haben über 127'000 Follower auf Instagram – wie jonglieren Sie zwischen diesen Jobs und Ihrem Familienleben?
Manuela Sterki: Ja, es ist definitiv eine grosse Herausforderung, aber mit der richtigen Organisation und Priorisierung ist es zum Glück machbar. Ich denke, jeder Mama mit Kindern und einem Job geht es da ähnlich, es ist immer ein Spagat zwischen zwei Welten, den wir absolvieren müssen.
Auf der einen Seite die Arbeitswelt und auf der anderen Seite die Kinder und der Haushalt. Ich habe über die letzten Jahre ganz klare Strategien für mich entwickelt, damit ich alles gut unter einen Hut bringe, ohne im Chaos zu enden. Ich habe mir klare Arbeitszeiten eingeplant, um die Aufgaben des Onlineshops oder auch der Content Kreation für Social Media zu erledigen. Dadurch bleibt auch Zeit für meine Familie.
Ich arbeite jeden Morgen und an vier Nachmittagen fix, bis meine 3 Kinder von der Schule kommen. In dieser Zeit erledige Arbeiten für den Shop wie: Lieferantenbestellungen, Kundenanfragen bearbeiten und Pakete packen, Produktfotoshootings und Bildbearbeitung, die Internetseite updaten und Buchhaltung – alles als one woman show.
Zudem mache ich alles für meinen Social Media Kanal: mit Kunden verhandeln und Emails beantworten, Rechnungen für Kooperationen schreiben, Contentplanung, Reels drehen, Fotografieren, Captions schreiben, Storys vorbereiten und auf die Fragen meiner Follower eingehen. Da ich immer im Homeoffice arbeite, ist mein kleiner Pudel Yumi stets mit dabei.
Ich versuche aber auch immer, bewusst Zeit mit meiner Familie zu verbringen, ohne dabei von Arbeit abgelenkt zu sein. Das bedeutet, gemeinsame Aktivitäten zu planen und mich voll und ganz auf meine Liebsten zu konzentrieren, wenn ich bei ihnen bin. Ich nutze auch einige Tools und Automatisierungen, um effizienter zu arbeiten und ohne meine Agenda mit allen wichtigen Terminen der drei Kinder und meiner Arbeit wäre ich wirklich verloren.
Ausserdem beziehe ich die Kinder im Onlineshop mit ein, das heisst, sie helfen mir oft beim Pakete packen oder Produkte sortieren, das macht ihnen Spass und ich kann trotzdem Zeit mit ihnen verbringen. Trotz meines vollen Terminkalenders ist es wichtig, auch Zeit für mich selbst zu finden. Ich mache einmal in der Woche Yoga oder geniesse in Ruhe einen heissen Kaffee.
Nau.ch: So viele Follower auf Social Media sind auch eine grosse Verantwortung. Hätten Sie je geglaubt, dass Sie so viele Menschen erreichen können?
Tatsächlich ist es eine grosse Verantwortung, so viele Follower auf Instagram zu haben. Einerseits freue ich mich sehr über das Vertrauen und die Unterstützung meiner tollen Community. Andererseits bedeutet es auch, stets authentisch und engagiert zu bleiben, um ihren Erwartungen gerecht zu werden.
Das bedingt, dass ich versuche, fast jeden Tag Storys zu posten oder an Content für meinen Feed zu arbeiten. Instagram schläft nie, und das bekomme ich immer wieder zu spüren. Manchmal ist der Druck sehr gross und ich nehme gewisse Aufgaben, die ich für Kooperationspartner noch zu erledigen habe, am Abend mit ins Bett und kann dann nicht gut einschlafen.
Ich versuche noch immer, die Balance zwischen dem, was auf Instagram geschieht und meinem privaten Leben zu meistern, was mir meistens gelingt, aber auch nicht immer. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass ich jemals so viele Menschen erreichen könnte.
Als ich vor 7 Jahren mit dem Online-Shop und dem Instagram-Account begann, war mein Hauptziel, meine Leidenschaft mit anderen zu teilen und vielleicht ein paar Menschen zu inspirieren. Es ist überwältigend zu sehen, wie sich die Community entwickelt hat und wie viele Menschen sich für meine Inhalte und Projekte interessieren.
Das motiviert mich natürlich auch, weiterhin hochwertigen Content zu erstellen und Spass an meiner Arbeit zu haben. Ich sehe es als meine Pflicht, nicht nur Produkte zu verkaufen, sondern auch einen Mehrwert zu bieten und eine vertrauenswürdige Plattform zu schaffen.
Es ist eine aufregende Reise, und ich bin sehr dankbar für die Unterstützung, die ich tagtäglich von meiner tollen Community erhalten habe. Da sind schon viele Freundschaften entstanden, die ich nicht mehr missen möchte.
Nau.ch: In Ihrem Leben dreht sich vieles um den nordischen Einrichtungsstil. Welchen Bezug haben Sie dazu?
Manuela Sterki: Der nordische Einrichtungsstil spielt eine zentrale Rolle in meinem Leben und spiegelt viele meiner persönlichen Werte und Vorlieben wider. Er fasziniert mich besonders wegen seiner Schlichtheit, der warmen dezenten Farbgebung und seiner Eleganz.
Es geht nicht nur um ästhetische Aspekte, sondern auch um eine Art Lebensphilosophie. Der gekonnte Minimalismus und die Betonung auf Qualität und Nachhaltigkeit entsprechen meiner Überzeugung, dass weniger oft mehr ist und wir bewusster und umweltfreundlicher leben sollten.
Ich finde, dass der nordische Stil ein Gefühl von Ruhe und Ausgeglichenheit vermittelt, welches in unserem hektischen Alltag – auch ich arbeite immer wieder daran – oft fehlt. Dieses Gefühl möchte ich auch anderen Menschen näher bringen, sei es durch meinen nordischen Online-Shop oder meine Instagram-Beiträge von meinem Zuhause.
Durch meinen Online-Shop OYKAMI habe ich die Möglichkeit, handverlesene Produkte anzubieten, die nicht nur schön, sondern auch funktional und nachhaltig sind. Ich hoffe, dass ich dadurch einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dass mehr Menschen die Vorteile des nordischen Stils entdecken und schätzen lernen.