Wie Sie Farbe ohne giftige Chemie entfernen

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

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Beim Entfernen alter Farbschichten von Möbeln oder Türen greifen Hausbesitzer oft zu Aceton und anderen Lösungsmitteln. Doch das muss nicht sein.

Herkömmliche Farbentferner enthalten giftige Lösungsmittel.
Herkömmliche Farbentferner enthalten giftige Lösungsmittel. - Depositphotos

Ein Blick auf die Inhaltsstoffe und Gefahrenhinweise von Facharbeitern zeigt: Mit den Chemikalien sollte nicht sorglos umgegangen werden.

Die Lösungsmittel können Lungenschäden und schwere Augenreizungen hervorrufen. Zudem sind sie hochgradig umweltschädlich, da sie beispielsweise natürliche Wasserorganismen abtöten, falls sie nicht ordnungsgemäss entsorgt werden.

Dabei gibt es längst natürliche Alternativen, auf die Sie beim Sanieren und Renovieren zurückgreifen können. Wir werfen einen Blick auf Lösungen zum Entfernen von Farbe, bei denen keine gesundheitlichen Risiken bestehen.

Soy-Gel: Der umweltschonende Alleskönner

Soja-basierte Farbentferner markieren einen Wendepunkt in der Entwicklung nachhaltiger Renovierungsmethoden. Hergestellt aus Methylsojat, einem Destillat aus Sojaöl, präsentiert sich dieses Lösungsmittel als eine ökologische Alternative zu petrochemischen Produkten.

Aceton wird auch in Schweizer Haushalten noch sorglos verwendet.
Aceton wird auch in Schweizer Haushalten noch sorglos verwendet. - Depositphotos

Es zeichnet sich durch einen geringen Anteil an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) aus, weshalb keine schädlichen Gase und Dämpfe entstehen. Zudem hat es eine geringe Entflammbarkeit und verzichtet auf ozonabbauende Chemikalien.

Neben seiner Umweltverträglichkeit überzeugt Soy-Gel durch seine Anwendungsfreundlichkeit auf Holz-, Beton- und Metalloberflächen sowie durch seine Effektivität bei der Farbentfernung. Einziger Nachteil: Sie müssen etwas mehr Zeit einplanen, bis die alte Farbe vollständig gelöst ist.

Die Kraft der Zitrusfrüchte gegen hartnäckige Lacke

Citrus-basierte Farbentferner nutzen die Wirkung von Terpenen. Dabei handelt es sich um organische Verbindungen, gewonnen aus Pflanzen wie Orangen oder anderen Zitrusfrüchten.

Diese Art der Farbentferner besticht nicht nur durch ihren angenehmen Duft, sondern sie lässt sich auch auf jeder lackierten oder lasierten Oberfläche einsetzen. Obwohl diese Produkte biologisch abbaubar sind, enthalten sie dennoch einige schädliche Chemikalien und sollten daher verantwortungsbewusst entsorgt werden.

Im Vergleich zu stärkeren chemischen Abbeizmitteln bieten Citrus-basierte Farbentferner eine gesunde Balance zwischen Wirksamkeit und Sicherheit für Mensch und Natur.

Manuelle Methoden als Alternative

Neben ökologischen Lösungsmitteln sind natürlich manuelle Techniken eine Option. Doch Vorsicht: Auch hier bestehen Gesundheitsgefahren, da Sie beispielsweise beim Abschleifen alter Farbe giftige Partikel einatmen könnten.

Erfolgversprechende Kombination: Heissluftföhn und Spachtel.
Erfolgversprechende Kombination: Heissluftföhn und Spachtel. - Depositphotos

Tragen Sie daher unbedingt eine Staubmaske, Schutzbrille und gegebenenfalls weitere Schutzkleidung. Oft hilft ein Heissluftföhn, die alten Schichten vom Untergrund zu lösen, bevor Sie die Farbe mit einem Spachtel vorsichtig abkratzen.

Achten Sie immer darauf, die Möbel mit dem Werkzeug nicht zu beschädigen. Verbleibende Farbreste entfernen Sie dann mit Soy-Gel oder Citrus-Farbentferner.

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